Stell dir vor, der Berg wäre nicht hohl.
Er bestünde aus einem einzigen Stein.
Weder ein Bach, der ihm entkommt,
noch Risse, die die Schichten reihen.
Dieser Berg stünde in unserem Land.
An seinem Fusse klebten Scheunen.
Und ich hätte mit Zeit und Verstand
Milliardenmassen Geld gewonnen.
Ich würde tausend Fotos machen
und sie in ein Programm einspeisen
und mich mit einem Dorf verkrachen
und schriftlich aufs Gesetz verweisen.
Es würde ihre Zweifel schlichten,
wenn ich den ganzen Berg abtrüge
und ein’ Palast für mich errichte:
Ein Bau der Pracht an bester Lage.
An jenem Ort würde ich schlafen,
wo der Mittelpunkt des Berges war,
wo die Sprengköpfe eintrafen
und der Fels jeher in Ruhe lag.
Im Feuer erfuhr der Stein,
dass er seinen Platz verlässt.
Obschon er ewig für sich bleibt,
war seine Trägheit sofort weg.
In jedem kleinen Kieselstein
ist ebendiese Kraft versteckt.
Dafür wird der Bergpalast stehen,
bis zum Ende der denkbaren Zeit:
Um binnen Blicken zu vergehen,
steht er dort sehr fest bereit.
1. Juni 2021